Mykologie

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Pilze sind in der Natur von großer Bedeutung beim Abbau organischer Verbindungen, für das Wachstum der Pflanzen und als Parasiten von Menschen, Tieren, Pflanzen und anderen Pilzen. Für den Menschen sind sie interessant als Speisepilze und bei der Herstellung von Lebensmitteln oder Medikamenten. Das eigenständige Reich der Fungi ist jedoch bisher nur wenig erforscht: Von geschätzten 1,5 Millionen Arten weltweit sind derzeit erst ungefähr 100.000 Arten bekannt.

Professor Meike Piepenbring analysiert Pilze von ihrer Morphologie und ausgewählten Sequenzdaten über ihre Verwandtschaftskreise bis hin zu ihrer Rolle im Ökosystem. Neben der Bestimmung und systematischen Charakterisierung eigener Funde bilden die Einordnung historischer Pilzbelege und -beschreibungen sowie der Aufbau von Datenbanken zentrale Arbeitsbereiche. Piepenbrings Forschungsschwerpunkt lag zunächst bei Brandpilzen, die mit ihren dunklen Sporen den befallenen Pflanzenteilen ein verbranntes Aussehen verleihen. Für die Neotropis hat Piepenbring Daten über alle etwa 230 bekannten Brandpilze veröffentlicht. Seit über zehn Jahren untersucht der Arbeitskreis auch andere pflanzenparasitische Mikropilze, vorwiegend aus Panama.

In diesem Land werden gegenüber 10.000 Pflanzenarten über 50.000 Pilzarten vermutet, von denen Piepenbring 2.000 bekannte Arten zusammengestellt hat. Partnerschaften zwischen lateinamerikanischen Hochschulen und der Goethe-Universität ermöglichen seit 2003 den Aufbau biologischer Studiengänge und das Angebot von Kursen zur Mykologie, Mikrobiologie und Botanik. Auch Haut- und Nagelpilze erforschen Piepenbring und ihr Team und kooperieren dabei mit Dermatologen in Frankfurt und Panama. „Neben den faszinierenden neuen ökologischen und systematischen Einsichten in das Reich der tropischen Pilze motiviert mich vor allem die fortschreitende Zerstörung der Ökosysteme zur Vermittlung von mykologischem Wissen und Respekt vor diesen wichtigen und vielfältigen Organismen“, beschreibt Piepenbring das Ziel ihrer Lehre, die neben Theorie und der Arbeit im Labor regelmäßig Geländearbeit in den Tropen auf den Spuren Alexander von Humboldts einschließt. Im Modul „Mykologie“ des Masterstudiengangs „Ökologie und Evolution“ gibt Piepenbring einen umfassenden Einblick in die morphologische, ökologische und systematische Vielfalt der Pilze.

Zur Person

Piep Klein

An ihr Studium der Biologie in Köln und Clermont-Ferrand, Frankreich, schloss Meike Piepenbring eine Promotion im Bereich Spezielle Botanik/ Mykologie der Universität Tübingen an. Dort arbeitete sie nach einem Forschungsjahr zu Brandpilzen Mittelamerikas als Wissenschaftliche Assistentin und wurde 1999 mit einer Arbeit über die Stammesgeschichte (Phylogenie) der Brandpilze habilitiert. 2001 erhielt Piepenbring den Ruf an die Goethe-Universität für das Fachgebiet Mykologie. Im Fachbereich Biowissenschaften ist sie von 2010 bis 2012 Studiendekanin. Seit 1997 unterrichtet Piepenbring als Kurzzeitdozentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Ecuador, Honduras und Panama und war von 2008 bis 2009 als Gastprofessorin und Langzeitdozentin des DAADs an der Universidad Autónoma de Chiriquí im Westen Panamas tätig.

Kontakt:

Prof. Dr. Meike Piepenbring
Institut für Ökologie, Evolution
und Diversität
Max-von-Laue-Str. 13
(Biologicum, Flügel D)
60438 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69 798 42220
E-Mail: piepenbring@bio.uni-frankfurt.de
www.bio.uni-frankfurt.de