Funktionsmorphologie der Säugetiere

Die Erweiterung des Nahrungsspektrums bei frühen Angehörigen der Gattung Homo und vor allem der Einsatz von Werkzeugen bei der Zerkleinerung und Vorbereitung von Nahrung für den Kauvorgang führten zur Umstrukturierung des Gebisses. Dies zeigt sich vor allem an den Strukturen auf der Kaufläche von Backenzähnen, die an der mechanischen Zerkleinerung der Nahrung beteiligt sind. Diese Veränderungen untersuchen wir mit Hilfe modernster Methoden der 3D-Topometrie.

Auch bei nicht-hominiden Säugetieren lassen sich Veränderungen beobachten, die mit ihren Nahrungspräferenzen in Zusammenhang stehen. Unser besonderes Interesse gilt dabei sogenannten "generalistischen Omnivoren", zu denen ja auch Menschen gerechnet werden können. Bei genauerer Betrachtung der Zusammensetzung ihres Nahrungsspektrums zeigt sich, dass sie ausgeprägte Nahrungspräferenzen besitzen können. Die Bezeichnung 'omnivor' ist also nur eingeschränkt gültig. Und 'generalistisch' sind sie vielfach lediglich in dem Sinne, dass sie alle Zähne des normalen Säugetier-Gebisses besitzen; also etwa keine ausgeprägte Reduktion der Zahn-Anzahl stattfindet, wie sie für Beutegreifer wie Raubkatzen kennzeichnend sind. Wir identifizieren funktionell bedeutsame Strukturen auf der Okklusalfläche der Zähne und arbeiten an einer Methode, um sie im Hinblick auf das ausgebeutete Nahrungsspektrum quantitativ zu bewerten. Angewendet auf fossile Vertreter eröffnet sich so die Möglichkeit, detaillierte Angaben über das Nahrungsspektrum ausgestorbener Tiere zu machen.

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