Mehr als 2000 Groß- und Kleinspender ermöglichen zahlreiche Forschungsprojekte an Goethe-Universität und Universitätsklinikum Frankfurt zur Bewältigung der Pandemie
Knapp zehn Monate nach dem ersten Spendenaufruf von Goethe-Universität und Universitätsklinikum Frankfurt hat der Goethe-Corona-Fonds die angestrebte 5-Millionen-Euro-Marke überschritten. Die Idee des Goethe-Corona-Fonds stammt aus den ersten Tagen der Pandemie: Sofort und unbürokratisch sollten Forscherinnen und Forscher durch Spenden unterstützt werden, ihren Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise zu leisten. Kräfte bündeln und kompetent helfen – mehr als 2000 Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen haben dieses Ziel inzwischen unterstützt.
FRANKFURT. „Mir hat das
Spenden für die Forschung dabei geholfen, mich in den ersten Tagen der
Corona-Krise nicht mehr so ohnmächtig zu fühlen. Ich konnte etwas Sinnvolles
tun“, erklärt Raina Jockers, eine der mehr als 2000 Spenderinnen und Spender
für den Goethe-Corona-Fonds, ihre Initiative. So wie die Absolventin der
Goethe-Universität fühlen vermutlich viele. Mehr als die Hälfte der Spender
zahlte zwischen 10 und 100 Euro in den Fonds ein. Die kleinste Spende, eine „payback-Spende“,
lag bei 2 Cent, die größte umfasste nahezu eine Million Euro.
Die erstmals von der Universität genutzte gemeinnützige
Online-Spendenplattform betterplace.org erreichte nicht nur
Frankfurter Bürgerinnen und Bürger sowie regionale Stiftungen und Unternehmen.
Der Aufruf zog weite Kreise über das Rhein-Main-Gebiet hinaus – aus Hamburg und
München trafen ebenso Spenden ein wie aus den USA. Dass auf der
Spenden-Plattform regelmäßig über die Arbeit der Wissenschaftler berichtet
wird, mag manche motiviert haben, dabei zu bleiben: So speist ein anonymer
Spender den Corona-Fonds monatlich mit 20 Euro.
„In der Pandemie wollten wir mit dem helfen, was wir am besten
können: mit unserer Forschung“, sagt Prof Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident
der Goethe-Universität. „Also sind wir mit unserer Spendenkampagne einfach ins
kalte Wasser gesprungen und haben uns ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: 5
Millionen Euro Spendengelder. Dass wir nun, noch nicht einmal ein Jahr nach dem
ersten Spendenaufruf, die 5-Millionen-Marke erreicht haben, macht uns tief
dankbar. Viele private Spender, aber auch Stiftungen und Unternehmen haben sich
großzügig gezeigt. Sie haben Forschung unterstützt, die uns allen hilft, und so
andere Menschen in der Pandemie im Blick behalten. Das sollte uns wirklich Mut
machen für den langen Weg, der noch vor uns liegt.“
Den
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von Goethe-Universität und
Universitätsklinikum diente der Goethe-Corona-Fonds als Starthilfe.
Mittlerweile haben viele zusätzliche Mittel rund um die Erforschung von
SARS-CoV-2 eingeworben. Die Virologin Prof. Dr. Sandra Ciesek und die
Infektiologin Prof. Dr. Maria Vehreschild beispielsweise sind heute Teil des
EU-geförderten CARE-Konsortiums. Sandra Ciesek gehört dank ihrer Erfolge in der
Arzneimittelforschung inzwischen zu den prominentesten Corona-Forscherinnen
Deutschlands. Maria Vehreschild sammelte als eine der Ersten systematisch
klinische Daten und Proben von COVID-19 Patienten und belieferte mit ihren
Proben Impf- und Medikamentenforscher in ganz Deutschland; inzwischen ist ihre
Datenbank in einer gesamtdeutschen Biobank aufgegangen.
Doch auch Forscherinnen und Forscher aus sozial- und
geisteswissenschaftlichen Fachgebieten haben vom Goethe-Corona-Fonds profitiert.
Mehr als 40 Projekte werden inzwischen gefördert – darunter auch das
Corona-Krisentelefon und Studien des Psychologen Prof. Dr. Ulrich Stagnier zu
den psychischen Folgen der Pandemie.
Das jüngste vom Corona-Fonds geförderte Projekt widmet sich der
Arbeitssituation der besonders beanspruchten Pflegefachpersonen sowie Ärztinnen
und Ärzte in der COVID-19-Versorgung in hessischen Kliniken. Das
Kooperationsprojekt von Universitätsklinikum Frankfurt und der Evangelischen
Hochschule in Darmstadt überprüft zunächst die Auswirkungen auf die
Beschäftigten. Aus den Ergebnissen sollen Empfehlungen für Führungskräfte und
Beschäftigte der Pflege sowie konkrete Angebote der betrieblichen
Gesundheitsförderung abgeleitet werden. Aktuell startet die Auswertung der ersten
Teilstudie des Projektes.
Weitere
Spenden möglich unter: https://www.goethe-corona-fonds.betterplace.org und
Spendenkonto:
Landesbank Hessen-Thüringen
IBAN:
DE95 5005 0000 0001 0064 10
Verwendungszweck:
Goethe-Corona-Fonds