Thünen-Forschungspreis 2019

Der Thünen-Forschungspreis 2019 "Hervorragende wissenschaftsorientierte Leistung" der Gesellschaft der Freunde des Thünen-Institutes eV wurde vergeben für die folgende Publikation in PNAS:

Freese, M., Rizzo, L.Y., Pohlmann, J.D., Marohn, L., Witten, P.E., Gremse, F., Rutten, S., Guvener, N., Michael, S., Wysujack, K., Lammers, T., Kiessling, F., Hollert, H., Hanel, R., Brinkmann, M., 2019. Bone resorption and body reorganization during maturation induce maternal transfer of toxic metals in anguillid eels. PNAS - Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 116, 11339–11344. https://doi.org/10.1073/pnas.1817738116>/small>

Um zu ihren Fortpflanzungsgebieten zu gelangen, schwimmen Europäische Aale mehrere Tausend Kilometer auf die andere Seite des Atlantiks. Wie ein internationales Forschungsteam jetzt herausfand, verändert sich dabei ihr Körper auf dramatische Weise. Die Knochen bilden sich zurück und es werden toxische Schwermetalle frei, die für die bedrohte Art zum Problem werden könnten.

Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist eine Fischart mit außergewöhnlicher Fortpflanzungsstrategie. Er wächst über Jahre in europäischen Flüssen, Seen und Küstengewässern heran und begibt sich mit beginnender Geschlechtsreife auf eine mehrere Tausend Kilometer lange Reise, die ihn quer über den Atlantik in die Sargassosee führt. Dort angekommen, laicht er ab und stirbt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Fischereiökologie in Bremerhaven, der RWTH Aachen, der belgischen Universität Ghent sowie der kanadischen Universität Saskatchewan haben jetzt untersucht, wie die Tiere ihren Körper während der Reifung umstrukturieren. Dabei fanden sie heraus, dass neben Mineralien, die in den Knochen und Muskeln gespeichert sind, auch toxisch wirkende Schwermetalle in die sich entwickelnden Eier übertragen werden. In ihrer Studie diskutieren die Forscher nun, welche Konsequenzen dies für die bedrohte Art haben könnte.

Bild: CT-Scans von weiblichen und männlichen Aalen in unterschiedlichen Reifephasen (Larissa Yokota Rizzo and Marko Freese)

Contact

Prof. Dr. Dr. h.c. Henner Hollert

Goethe University Frankfurt
Biologicum, Campus Riedberg
Max-von-Laue-Str. 13
60438 Frankfurt am Main, Germany

Room: 3.319
Phone: +49 (0)69 798 42171
Fax: +49 (0)69 798 42161
Email: hollert(at)bio(dot)uni-frankfurt(dot)de

Former Affiliation:
http://www.bio5.rwth-aachen.de